Nestbau für Eltern

Wenn ein Kind unterwegs ist, braucht es ein Nest. Es soll sich willkommen fühlen in einem behaglichen Zuhause, einem Bettchen, mit dem ersten Strampelanzug und einem Wickeltisch.

Doch was das Kind vor allem braucht, ist Mama und Papa. Diese Rollen sind uns Erwachsenen beim ersten Kind neu. Bisher haben wir den Haushalt mehr oder weniger gemeinsam erledigt und uns der beruflichen Karriere gewidmet, sind als Paar zusammen gereist, waren vielleicht auf wilden Partys bis in die frühen Morgenstunden und haben frei über unsere Zeit verfügt.

Das wird anders mit dem ersten Kind. Oft wird uns erst bewusst, dass Regeln und Bedürfnisse sehr verschieden sein können, wenn wir unsere eigene Familie gründen. Plötzlich tauchen Erwartungen beim Partner auf, von denen wir vorher nichts ahnten. Und dann kommen auch noch die frisch gebackenen Großeltern, die ihre eigenen Vorstellungen haben…

„Nestbau für Eltern“ ist ein Tag, an dem wir uns auf die Suche machen nach dem, was die eigene Familie ausmachen könnte. Wir tauschen aus, was jeder persönlich braucht, damit die neue Familie ein Ort der Geborgenheit werden kann. Dabei unterstützen und Farben, Klänge, und andere „Nestbaumaterialien“, um die eigene Familienatmosphäre greifbar, sichtbar und hörbar zu machen.

Sa. 27.2. 2016, 10-17 Uhr
Familienbildungsstätte Tübingen

Anmeldung unter
www.fbs-tuebingen.de

Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen

Gespräche können Gefühle erzeugen. Müssen aber nicht. Es ist für viele Menschen – vor allem die Intellektuellen und manche Gesprächstherapie-Erfahrenen – ein Leichtes, ihre Probleme wortreich zu umkreisen, ohne irgendetwas dabei zu fühlen, das heißt: ohne dorthin zu gelangen, wo Veränderung möglich wäre.

Wir bestehen nicht nur aus unserem Kopf, auch wenn man sich damit trefflich abschneiden kann vom Rest des eigenen Erlebens. Denn das Wissen um das eigene Problem ist nur ein erster Schritt. Wer dort stehen bleibt, kann sich in einer Problemtrance einrichten. Das Problem wird so zu einem Bestandteil des Lebens, das sich immer weiter vertieft – wie bei einer kaputten Schallplatte, wenn sich die Nadel immer tiefer eingräbt: Keine Chance mehr, von allein auf eine andere Spurrille zu kommen, um das Musikstück des Lebens weiterzuspielen.

Was hier fehlt, sind neue Erfahrungen, die zeigen, dass Veränderung möglich ist. Dafür stehen die Methoden der Kreativtherapie. Zum einen kann sich hier Unaussprechliches auf andere Weise über Musizieren, Malen oder in Rollenspielen zeigen, zum anderen lässt sich unter „Laborbedingungen“ in der Therapie experimentieren: Wie sieht dieses Angstgespenst eigentlich aus? Wie fühlt es sich an, wenn ich den Schritt tatsächlich mache? Was wäre, wenn ich es so machen würde, wie ich es mir insgeheim immer gewünscht habe? Von dort aus eröffnen sich vielfach überraschende Wege – die Grammophonnadel kann auf eine neue Lebensmelodie hüpfen.